Eine spannende (und für mich so stimmige) Sicht auf das, was wir Leben nennen:
Lehrer, Schüler und Genetik.
von Sonja Ariel von Staden -
Eine etwas andere Weltanschauung.
Um Menschen die Weltanschauung deutlich zu machen, die mich auf den
Weg von meiner persönlichen Hölle in mein Paradies gebracht hat, erzähle
ich folgende Geschichte, die von einigen großartigen spirituellen und ganzheitlichen Lehrern unserer Zeit inspiriert ist:
Stell dir vor, du bist eine glückliche Seele, die ganz
entspannt einfach nur Licht und Liebe ist. Ohne Körper - einfach reine
Energie. Du schwebst im Sein, schwingst friedlich im perfekten großen
Ganzen. Alles ist gut und wunderbar. Bis du beginnst, dich zu
langweilen.
Ewiger Frieden und absolute Perfektion sind zwar sehr angenehm, doch
bedeuten sie auf Dauer auch Stillstand. Ohne Entwicklung, ohne
Veränderung.
Mir jedenfalls wurde es irgendwann zu öde. Ich wollte nicht nur wissen, dass ich perfekt bin - ich wollte es fühlen.
Es gab viele Möglichkeiten, Erfahrungen zu machen. Ich durchlebte
viele Phasen verschiedener Seins-Zustände. Eine sehr wichtige Periode
meines Seelen-Daseins war und ist mein Engel-Sein. Mit
diesem Dienst an der Schöpfung habe ich begonnen, mein Potential voll
zu entfalten. Zunächst in rein energetischem Zustand - ohne Körper.
Diese Periode war voller Abenteuer und wichtiger Ereignisse.
Bis ich das Gefühl hatte, dass auf der Erde, die ich schon gut kannte, die Menschheit mehr als meine energetische Unterstützung braucht. Ich wünschte mir einen Körper, damit mich die Menschen sehen können, damit ich mit meinen Händen anpacken und mithelfen kann beim großen Wandel. Und das Abenteuer „Mensch-Sein“ begann.
Bis ich das Gefühl hatte, dass auf der Erde, die ich schon gut kannte, die Menschheit mehr als meine energetische Unterstützung braucht. Ich wünschte mir einen Körper, damit mich die Menschen sehen können, damit ich mit meinen Händen anpacken und mithelfen kann beim großen Wandel. Und das Abenteuer „Mensch-Sein“ begann.
Damit ich als Seele in einen Körper hinein geboren werden und mein Leben beginnen konnte, musste ich mir zunächst aussuchen, in welcher Form ich inkarnieren möchte.
Um diese Auswahl zu verdeutlichen, ziehe ich immer wieder gern ein
besonders lustiges Bild als Beispiel heran (man kann das Leben mit Humor
einfach viel besser genießen):
Stell dir ein Fast-Food-Restaurant vor mit einer großen, vielfältigen Menükarte. Nun geht es los - ich muss mich entscheiden:
- Mann oder Frau
- Geburtsort
- Stärken und Schwächen (allein dieses Menü ist enorm umfangreich)
- Begabungen und Talente (was nehme ich denn nur alles?)
- Grundmuster für das lebenswichtige Ego (Fülle/Mangel, Schuld, Täter/Opfer, Macht/Ohnmacht,
Freiheit/Begrenzung etc.)
- Helfer, Lehrer, Verbündete
- Lebensziel
- Grundmotivation
... und vieles mehr
Die wichtigsten Dinge,die ich auswähle, erhalte ich als erstes von
den Eltern, die ich nun anhand meiner Wunschliste aussuche. Ich forsche
und suche, bis ich zwei Menschen entdecke, die gern ein Kind hätten oder
die sich unbewusst dafür zur Verfügung stellen. Ich weiß, dass sie
genau die Richtigen sind. Nur mit ihnen und durch sie kann ich all meine
Wunsch-Erfahrungen machen und mein Lebensziel erreichen. Ich freue mich
auf mein Leben und lasse mich zeugen.
Und mit dem Moment der Geburt vergesse ich alles, was ich bis dahin
weiß. Ich bin ein weißes, unbeschriebenes Blatt. Eine schlichte, weiche,
perfekte Tonkugel - ungebrannt und extrem formbar. Mit allem noch
ursprünglich verbunden und voller Licht.
Mein Sein auf der Erde beginnt mit wenigen wichtigen Erfahrungen:
werde ich geliebt, genährt und versorgt? Allein diese Erlebnisse formen
mich bereits extrem - und das schon im Mutterleib.
Ich lege mein ganzes Sein in die Hände meiner Eltern. Diese handeln
nach bestem Wissen und Gewissen. Sie tun für mich alles, was ihnen
möglich ist und was sie als richtig erachten. Egal, was es ist - es
prägt mich. Es legt meine Grundmuster fest. Meine Eltern sind meine
Götter, sie haben immer Recht. Was auch immer sie tun, denken, sagen
oder fühlen - es prägt sich in die weiche kleine Tonkugel, die ich bin.
Manches macht mich glücklich, anderes verletzt mich.
In den ersten wenigen Jahren nimmt mein Sein schon eine deutliche Prägung und Form an. Ich werde immer bewusster. War ich zu Anfang noch ganz Seele und Sein, das einfach noch mit allem verbunden ist, werde ich langsam zu einer Persönlichkeit und entwickle ein Ich-Bewusstsein.
Meine Eltern sind meine ersten und wichtigsten Lehrer. Lieben sie
mich, wird Liebe für mich selbstverständlich. Lehnen sie mich ab, wird
Ablehnung selbstverständlich. Missbrauchen oder misshandeln sie mich,
wird dies selbstverständlich. Umsorgen sie mich, werde ich diesen
Zustand als selbstverständlich annehmen.
Meine Eltern sind meine Meister. Ich beobachte sie, imitiere sie,
nehme ihre Energie auf, lerne ihre Glaubenssätze, mache mir ihre
Eigenschaften zu eigen. Die Genetik hatte bis hierher meinen
Wünschen entsprochen, diesen kleinen Körper aufzubauen und meine Zellen
so zu informieren, dass sie mir helfen, meine Erfahrungen zu machen.
Das genetische Gemisch meiner Eltern hat mir das materielle
Gerüst geschenkt, mit dem ich nun auf der Erde wirken darf. Alles andere
ist abhängig von der Schwingung, die ich in meiner Umgebung aufnehme.
Diese Erkenntnis machen derzeit Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Für
mich ist es sehr wichtig, dieses Wissen weiterzugeben. Denn von den Genen hängt
nur ein Bruchteil des menschlichen Lebens ab. Alles andere ist Energie,
die von den Lehrern auf die Schüler, in diesem Fall die Kinder,
übertragen wird!
Zu Beginn meines Lebens wünsche ich mir nur eins: geliebt und
versorgt zu werden. Ist dies in Frage gestellt, tue ich alles dafür, um
diesen Zustand herzustellen. Ich schreie, weine, werde krank,
schmeichle, lächle, bin lieb oder erpresse meine Eltern. Um geliebt zu
werden und meine Lehrer und Meister glücklich zu sehen, nehme ich ihnen
auch gern Last ab, soweit das möglich ist.
Ich übernehme Krankheiten, Ängste und Sorgen, um ihnen das Leben zu
erleichtern. Ich fühle, was sie fühlen, auch wenn sie mir das nicht
zutrauen.Ich spiegele meine Eltern, auch wenn sie diesen Spiegel
vielleicht nicht erkennen und sogar ablehnen, weil ich ihnen ihre tiefen
Verletzungen und Sehnsüchte zeige. Die Verbindung zwischen uns ist und
bleibt mein Leben lang die stärkste dieser Welt.
Während meiner Kindheit kommen vielleicht auch andere
Familienmitglieder zu Wort in meiner Erziehung. Dann kommen die
Kindergärtnerinnen, die Lehrer und Lehrerinnen in der Schule, Freunde
und viele mehr, die mir ihre Weltanschauung erzählen und vermitteln.
Alles prägt mich. Ich lerne durch sie, wer ich bin und was ich kann. Und
auch, was meine Schwächen sind. Irgendwann ist die Form meiner Tonkugel
vollendet. Dann beginnt die Pubertät.
Während dieser Zeit verknüpfen sich meine Gehirnzellen, die Synapsen,
noch einmal neu. Alles ist völlig verwirrend. Ich muss mich nun von
meinen Eltern abgrenzen, mich selbst in meiner erwachenden Sexualität
erforschen und mit einem heftigen Hormonschub zurecht kommen, der meinen
Körper durchflutet.
Alles fühlt sich neu an und macht mich erstmal unsicher. In dieser
Zeit wird die Form meiner Tongestalt gebrannt. Sie verfestigt sich, so
dass jede Veränderung der Prägung nur noch mit viel Energie und Einsatz
vorgenommen werden kann. Dies macht auch das Loslassen der elterlichen
Schwingung und Prägung so schwierig.
Nun werde ich langsam erwachsen. Ich habe viel gelernt - in der
Schule und in meinem Privatleben. Viele Entscheidungen musste ich
bereits treffen, viele Erfahrungen sind in meinen Zellen verankert und
die spannendste Phase beginnt: ich stehe auf eigenen Füßen und gehe aus
der Eltern-Energie hinaus in die Welt. Was nehme ich alles mit? Was
lasse ich los und bei meinen Eltern? Was will ich beruflich werden und
sein? Welche Familienstruktur möchte ich selbst erschaffen: möchte ich
Single sein, möchte ich eine große oder kleine Familie oder einfach mit
einem Partner glücklich werden?
Im jungen Erwachsenenleben ist so viel zu entscheiden, dass es schwierig ist, bewusstes Sein
zu leben, wenn es bis dahin noch nicht oder nicht mehr vorhanden ist.
Habe ich bis zu meinem Start ins Erwachsen-Sein nicht gelernt, dass ich
gut bin, geliebt werde und Anerkennung verdient habe, werde ich nun
beginnen, mir dies im Außen zu suchen.
Ich suche es in einem oder vielen Partnern, im Beruf oder in meinen
Hobbies. Ist der Mangel zu groß, entstehen Süchte, denn ich suche nach
dem, was ich in meiner Kindheit nicht erfahren habe. Bin ich
unausgeglichen, suche ich nach Balance, die ich im Außen jedoch nicht
finde.
Je früher ein Mensch - am besten noch in der Kindheit - lernt, wie
wertvoll, großartig und wunderbar er ist, desto kraftvoller,
harmonischer und glücklicher wird er das Leben empfinden. Lernt er oder
sie es nicht von den Eltern oder den engsten Vertrauten, wird die
Sehnsucht früher oder später so groß, dass entweder eine Krise die
erwünschte Veränderung bringt oder ein bewusstes Erwachen geschieht.
Die Energie dieser bemerkenswerten Zeit, in der wir uns gerade
befinden, unterstützt die Menschen darin, Veränderungen auch jenseits
von Katastrophen herbeiführen zu können. Doch oftmals ist es immer noch
ein Unfall, eine schwere Krankheit oder ein anderes, tiefgreifendes
Ereignis, das ein Innehalten und Umdenken erzwingt. Wenn der Seelenplan
mit seinem Ziel immer weiter aus den Augen verloren wird, muss eine
rigorose Kurskorrektur vorgenommen werden.
Wenn ich dazu bereit bin, lerne ich, mich aus den Energien meiner
Mitmenschen immer weiter zu befreien. Ich lerne, selbstbestimmt zu
leben, meine eigenen Gedanken und Glaubenssätze zu hinterfragen und zu
verändern. Das Leben bekommt immer mehr Farbe, einen neuen Inhalt und
frische Kraft. Mein Lebensziel wird sichtbar und rückt immer näher. Ich
erkenne mich selbst und meinen Platz in der Welt.
Ich persönlich habe jeden einzelnen Schritt bis hierher sehr intensiv
durchlebt. Heute - mit 42 Erdenjahren - kann ich befreit meinen Weg
gehen, kann meine Eltern lieben und annehmen, und bin dankbar für alles,
was geschehen ist.
Jede Erfahrung war kostbar und wichtig. Ich freue mich auf alles, was
noch kommt, denn nun bin ich gern mit allem, was ich bin, auf dieser
Erde, um mein Gabe zum Wohle aller einzusetzen. Das wünsche ich jeder Seele zutiefst!
Sonja Ariel von Staden - Juni 2011
(Auszug aus dem Buch „Engel in Menschengestalt - Mein Leben zwischen Hölle und Himmel“ - erscheint im Oktober 2011 im Schirner-Verlag)
Bild via amazon.de
*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen