Ich lieb ein pulsierendes Leben
Ich lieb ein pulsierendes Leben,
das prickelt und schwellet und quillt,
ein ewiges Senken und Heben,
ein Sehnen, das niemals sich stillt.
Ein stetiges Wogen und Wagen
auf schwanker, gefährlicher Bahn,
von den Wellen des Glückes getragen
im leichten, gebrechlichen Kahn ....
Und senkt einst die Göttin die Waage,
zerreißt sie, was mild sie gewebt, -
ich schließe die Augen und sage:
Ich habe geliebt und gelebt!
(Rainer Maria Rilke Band 3 S. 31)
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