ReBlog aus Oktober 10
Als sich die Bustüren öffnen, geht er als erstes hinaus. Er hält sich an der Türe fest und hilft ihr, die hohe Stufe sicher zu bewältigen. Sie steht mit etwas wackeligen Knien vor ihm. Er kuckt sie spitzbübisch an, nimmt liebevoll ihr Gesicht in seine grosse, vom Alter gezeichnete Hand und streicht ihr zärtlich über die Wange. Sie lächelt wie ein kleines Mädchen. Der Bus fährt weiter.
Ihre schmalen Finger suchen seine Hand. Ohne sie los zu lassen, dreht sie sich langsam auf und stellt sich neben ihn. Als wollten die beiden nochmals Kraft sammeln, stehen sie einen Atemzug lang still. Vorsichtig setzen sie sich dann in Bewegung, gehen zusammen über die Strasse und verschwinden hinter den Ständen des Gemüsemarktes.
Die Menschen strömen weiter an mir vorbei, als wäre nichts geschehen. Der Zauber des Moments verfliegt - und bleibt doch unsterblich.
bilder via weheartit.com
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